Jochen ist wegen seiner skurrilen Art für die Kinder aus der Nachbarschaft ein Star. Auch sonst scheint der Eigenbrötler aus Braunschweig keine Feinde zu haben. Hinter seiner Fassade verbirgt sich dennoch eine tiefe Verachtung für die Menschheit – und eine unheimliche Faszination für Gemälde seiner brennenden Stadt.
Vielleicht liegt Jochen nicht ganz falsch: Die Menschheit hätte mehr aus sich machen können. Auch er ist daran gescheitert – das weiß er nur zu gut. Er hatte einmal Hoffnungen, bis er mit 14 Vater wurde. Jetzt, mit 53, münden seine ausschweifenden Eskapaden längst nicht mehr in jugendliche Dummheiten, sondern in Straftaten.
Als Jochen auch noch behauptet, von jungen Männern mit schwarzen Hüten beschattet zu werden, hält sein Freund Wladi ihn vollends für verrückt. Doch er muss erkennen, dass etwas nicht stimmt, und wird unweigerlich in ein zynisches, kleines Universum aus Sex und Gewalt hineingezogen. Nun liegt es an ihm, einen Fall zu lösen, der schon bald die gesamte Stadt in seinen Bann zieht.
„Jochen hasst dich“ ist bei aller Grobschlächtigkeit ein überraschend poetischer Roman, bei dem sich am Ende alles um die schönste Nebensache der Welt dreht: Kunst.
Leseprobe
Tymon Bugla, geboren 1986 im polnischen Krakau und aufgewachsen in Jever, studierte Kunstwissenschaft und Geschichte in Braunschweig. Zuletzt erschien von ihm Die Gerechten von Jever im Virtual Epoch Verlag.
Taschenbuch, 225 Seiten, ISBN 978-3-9824889-5-0, 18,00 €
E-Book, Epub, 13 €